Die Einteilung des Grundstückmarktes für die Wertermittlung

Neben dem Kapitalmarkt widerspiegelt der Immobilienmarkt am ehesten die Entwicklung der Konjunktur in der Wirtschaft. Auf Veränderungen der Wirtschaftsentwicklung reagieren beide empfindlich. Immobilienmarkt ist jedoch ein abstrakter Begriff. In der Realität besteht er aus einer großen Zahl von Einzelmärkten, die jeder für sich einen Teilmarkt[1] bilden. Ihnen ist die einmalige Ortsgebundenheit des Marktgutes gemeinsam.[7]

Normalerweise sind diese Teilmärkte gekennzeichnet durch eine einheitliche Struktur der Grundstücke, die den Wert beeinflussen. Diese sind eigenen Marktregeln unterworfen oder haben eine eigene Form der Preisgestaltung.[8]

[7] vgl. Kleiber, W. / Simon, J. (2007), S. 127
[8] vgl. Murfeld, E. (Hrsg.), (1995), S. 43

Die Einteilung von Teilmärkten anhand des Entwicklungszustandes des Bodens ist oben stehender Tabelle zu entnehmen.[9] Mittels immobilienwirtschaftlicher Nutzungskriterien lässt sich der Markt weiterhin einteilen in den Teilmarkt für Objekte der wohnlichen bzw. gewerblichen Eigennutzung, das Marktsegment für Immobilien, die Geldanlagezwecken dienen und das Teilgebiet des primären Produktionssektors (Objekte in Land- und Forstwirtschaft ). Des Weiteren kann er durch Vertragsarten und nach Regionen unterschieden werden. Die regionale Segmentierung könnte national in Länder, überregional in Bundesländer, regional in Bezirke und lokal in Gemeinden sowie Stadtteile erfolgen. Es ist insofern von Bedeutung, da ein Unterangebot in einer Region nicht mit einem Überangebot in einer anderen ausgeglichen werden kann. Dies ist auf das Merkmal der Standortgebundenheit von Gebäuden zurückzuführen.[10] Mit zunehmender Distanz nimmt die Bedeutsamkeit der räumlichen Teilmarktgrenzen zu. Niemand würde gern in eine Stadt mit niedrigem Mietniveau umziehen wollen, wenn die Arbeitsstelle hunderte von Kilometern entfernt wäre. Welchem der Teilmärkte eine Immobilie zugerechnet werden kann, hängt von der Angebotskonkurrenz ab.[11] Bei der Unterteilung nach dem Nutzungsaspekt unterscheidet man einerseits den Markt für unbebaute Grundstücke und andererseits den Teilmarkt für bebaute Grundstücke. Den Grundstücksmarkt für bebaute Grundstücke kann man in Wohn- und Gewerbeobjekte unterteilen. Bei Letztgenanntem wären noch die Oberbegriffe Produktions-, Handels- und Dienstleistungsimmobilie zu benennen.

[9]  vgl. Murfeld, E. (Hrsg.), (1995), S. 44 f.
[10] vgl. Gabler (1992), S. 2253
[11] vgl. Murfeld, E. (Hrsg.) (1995), S. 47

 

Die weitere Untergliederung zeigt folgendes Schema:

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